Bild: Trainer Sascha Pauly ist der Vater des Witzheldener Erfolgs.

Zehn Spiele, zehn Siege – das Team von Trainer Sascha Pauly marschiert unaufhaltsam durch die Landesliga. Der Star ist das Kollektiv.

Witzhelden. „Prinz Pauly und seine Turmladies“ hat nicht viel mit einem Märchen der Gebrüder Grimm zu tun – aber dennoch: Sascha Pauly ist ein kleines Kunststück gelungen. Wie ein Märchenprinz hat der Trainer den Frauen-Handball beim TV Witzhelden wachgeküsst – auf seine eigene Weise, mit besonderem Engagement, einer eigenen Philosophie und offenem Umgang mit den Spielerinnen. „Wir haben aber noch lange nichts erreicht und müssen weiter hart arbeiten“, betont er.

Die Tränen der vergangenen Saison sind inzwischen in Vergessenheit geraten. Die Witzheldener Frauen lieferten sich mit dem SV Heißen aus Mülheim ein Kopf-an-Kopf-Rennen und mussten sich nur knapp im Aufstiegsrennen geschlagen geben. „Uns allen war schnell klar, dass wir einen neuen Anlauf nehmen müssen“, blickt Pauly, der von seinen Spielerinnen nur „Päuler“ genannt wird, zurück.

Mittlerweile stehen die Witzheldenerinnen an der Tabellenspitze. Zehn Siege aus den ersten zehn Partien sind die beeindruckende Bilanz des Teams. Der Vorsprung auf den Zweiten HSV Wuppertal beträgt bereits stattliche fünf Punkte.

Für Pauly stand in diesem Sommer statt langatmiger Vergangenheitsbewältigung vielmehr die sofortige Planung für einen neuen Anlauf im Aufstiegsrennen im Vordergrund.

Die Mannschaft wurde durch Elli Garcia und Lidija Hepp, die in jugendlichen Jahren beide für den Bundesligisten TSV Bayer 04 Leverkusen aktiv waren, sinnvoll verstärkt. Mittlerweile verfügen die „Turmladies“, wie sich die Mannschaft wegen des unmittelbar angrenzenden Post-Turmes nennt, über einen sehr breit aufgestellten Kader und viele Spielerinnen, die über Erfahrung aus höheren Spielklassen verfügen.

Sicherlich profitierte man auch in Witzhelden auch von der Auflösung der Damenmannschaft der Bergischen Panther im Jahr 2015. Leistungsträgerinnen wie Jessica Hantusch und Ines Heimann schlossen sich dem TVW an. Katharina Esch wechselte über den Umweg Fortuna Düsseldorf ebenfalls von den Panther-Frauen Richtung Witzhelden. „Es wäre aber nicht korrekt, Einzelne hervorzuheben. Wir sind bislang nur so stark, weil wir als Mannschaft funktionieren und sich alle dem einen Ziel unterordnen“, betont Pauly, der zweifelsohne der Vater dieser Erfolgsgeschichte ist. Dieser Weg soll freilich noch lange nicht beendet sein. In dieser Besetzung haben die TVW-Frauen auch in der Verbandsliga gute Chancen, sich zu behaupten.

Und vielleicht geht das Handball-Märchen dann sogar noch ein Kapitel weiter. Dem Prinzen und seinen Turmladies ist immerhin einiges zuzutrauen.

Der Bericht ist von Lars Hepp und zuerst in der Rheinischen Post erschienen.

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